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Aktuelles

Seit 2021 wiederholte Beteiligung an Ausstellungen der Galerie Classico, Schützenstr. 52, 12165 Berlin.
 

Aus früheren Ausstellungsbesprechungen:

La Revue Moderne, 1er Mai 1957, S.11: "C'est avec excélentes raisons qu'Hélène Lindenberg, préfère à l'art abstrait le réalisme dynamique dont elle fait preuve avec talent. Ses paysages, peints à l'huile ou à tempera sont dèbordants de vie et de lumière."" 

Gelsenkirchener Blätter, Juni, 1977: "Helene Menne-Lindenberg benutzt das schöne optische Erlebnis als Vorwand für die Landschaften ihrer Phantasie. Mit der intensiveren Farbkonsistenz der Temperamalerei versucht sie, lyrische Stimmungen aus der Natur herauszulösen und die eigene Antwort auf ein subjektives einschneidendes Erlebnis zu finden. Sie verfremdet, fügt hinzu und deutet, bis eine Komposition von unverwechselbarer Eigenart entsteht, die sich von der Realität weit entfernen kann."

Publikation

Angelika Menne-Haritz: Helene Menne-Lindenberg (1919-1988), Verlag Michael Imhoff, Petersberg 2019, ISBN: 3731908212, geb., 136 S. mit ausführlicher Biographie und Tagebuchauszügen, über 100 z.T. ganzseitigen Abbildungen und einem Werkverzeichnis zu den über 1000 nachweisbaren Arbeiten sowie einer Liste von Ausstellungen.  

Leben und Werk

Die vorhandenen Arbeiten von Helene Menne-Lindenberg entstanden in der Zeitspanne von etwa 1940 bis zur Mitte der 80er Jahre. Sie begann mit Portraits und Landschaftsstudien. Bereits im Gymnasium wurde sie ermuntert, die gezeichneten Portraits der Mitschülerinnen in den Schulräumen zu präsentieren. Noch vor Ende ihres Studiums an der Kunsthochschule Berlin wurden ihre Arbeiten in überregionalen Ausstellungen gezeigt. 

Zurück bei der verwitweten Mutter in Gelsenkirchen trieb sie nach Kriegende die Gründung des dortigen Künstlerbundes voran, an dessen Jahresausstellungen sie sich auch später regelmäßig beteiligte. In Besprechungen von Ausstellungen wurde der eigenständige Umgang mit Elementen der Moderne in ihrer Malerei besonders hervorgehoben, etwa die starke Farbigkeit und der Einsatz kubistischer Brechungen. Auch ihre Auseinandersetzung mit den Arbeiten der Brücke wie der französischen Fauves ist in den Bildern erkennbar.

Ihren eigenen Stil entwickelte sie trotz der zeitgenössischen Abwertung von Gegenständlichkeit und gegen den Absolutheitsanspruch abstrakter Malerei. Sie bestand auf Wiedererkennbarkeit, weil nur damit die Wirkung des Lichtes auf die Wahrnehmung sichtbar werde. In ihren die künstlerischen Überlegungen ständig begleitenden Notizen schrieb sie: "Das Ding an sich ist aber nicht die Wahrheit seiner Wirkung auf uns, welche erst in bildlicher Gestalt erstehen könnte ... Im Bild ist das Licht die erste Wahrheit."

Eine besondere Würdigung erhielt ihre Malerei durch die Hervorhebung ihrer Arbeiten in einer Ausstellungsbesprechung der französischen "Revue Moderne des Arts et de la Vie" vom Mai 1957 mit der Abbildung der "Straße in Venedig" (Verbleib unbekannt) auf dem Titelblatt und mit mehreren weiteren Abbildungen im Inneren, u.a. der "Altstadt Grado" (WV 305) und der "Flamingos" (WV 921).

Allerdings rief das Lob aus Frankreich Ende der 50er Jahre mit der zunehmenden Zurückdrängung von Frauen aus der Öffentlichkeit und dem wachsenden Erfolg abstrakter Kunst auch Neid und ins Persönliche gehende Abwertung hervor, wie in einer Ausstellungsbesprechung von 1962 in der örtlichen Tageszeitung. Das traf sie tief.   

Nach mehrjähriger Unterbrechung in den 60er Jahren entstanden in den 70er Jahren zahlreiche Landschaftsansichten aus der Umgebung sowie aus dem Bregenzer Wald und den Schweizer Bergen. Sie unternahm viele Reisen, u.a. nach Südspanien, um dort das intensive Licht, das spiegelnde Meer und die vielfältigen Landschaftsformen zu erleben, die sie zu besonders intensiven Darstellungen anregten. Dabei schuf sie die 70x70 cm großen Temperabilder ihres Spätwerks mit wilden Landschaften und mächtigen Lichtdramen vor Sonnenuntergängen  

Das Werk

Mitte 50er Jahren entstand eine Reihe von großformatigen, farbkräftigen Darstellungen, vielfach angeregt durch erste Aufenthalte in Italien. Dazu gehören mehrere Bilder arbeitender Frauen, etwa der Wäscherinnen, der Stoffverkäuferin oder der Stickerin.

  

(WV 307 Wäscherinnen, 306 Verkäuferin - verkauft -,  309 Stickerin auf Burano, alle drei 57x80 cm, Tempera auf Karton.) 
Anfang der 60er Jahre malte sie mehrere großformatige Ansichten in Öl von Florenz, Fiesole, Versailles und dem Genfersee

(WV 330 Landschaft bei Montreux, 80x125 cm, Öl auf Leinen - Kunstmuseum Gelsenkirchen.)

Zu den späteren Landschaftsbildern gehören die Küsten- und Wolkendarstellungen mit sich auflösenden Formen, Spiegelungen im Meer und dramatischen Farben, immer wieder auch mit kahlen Bäumen im Vordergrund. 

 

WV 257 Wolken, 70x70 cm, verkauft, WV 224 Wolken, verkauft.

Die Bilder von Helene Menne-Lindenberg befinden sich heute zu einem großen Teil in Privatbesitz. Mehrere Arbeiten sind im Besitz des Kunstmuseums Gelsenkirchen.

Hinweise

Auf der Seite: Werkverzeichnis sind alle heute bekannten Arbeiten mit ihren Formalbeschreibungen und Reproduktionen in der Reihenfolge der Werkverzeichnisnummern aufgelistet. Fehlende Angaben, etwa zur Entstehungszeit, sind bisher nicht eindeutig feststellbar. Hinweise zur Ergänzung oder Korrektur der Angaben werden gern entgegen genommen. Eine ausführliche Fassung des Werkverzeichnisses mit Abbildungen kann im Stadtarchiv Gelsenkirchen eingesehen werden. 

Bei einer Verwendung von Abbildungen wird um Angabe der Werkverzeichnisnummer und um Mitteilung der Fundstellen gebeten. Bitte beachten Sie die auf der Seite Haftungsausschluss angegebenen Hinweise zum Urheberrecht. 

zuletzt geändert: 20.12.2023